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Was Fellfarben über Katzen verraten

Katzen kommen in den unterschiedlichsten Fellfarben und Zeichnungen daher. Einfarbig blau, grau oder braun, schwarz oder weiß. Mehrfarbig gepunktet, gestreift, getigert, gefleckt, gescheckt oder auch von allem etwas. Doch wie kommen die Fellfarben zustande und was können Fellfarben über Katzen verraten? Das ist ein spannendes Thema, worauf ich in diesem Beitrag etwas näher eingehen möchte.

Alle Fellfärbungen haben eine Gemeinsamkeit. Sie leiten sich alle von den Farben schwarz, weiß und rot ab. Dennoch ist die Fellfärbung eine ziemlich komplexe Angelegenheit, da sie von vielen Genen und ihrem genetischen Status (dominant, rezessiv = Ausprägungsstärke) beeinflusst wird. Da ich keine Genetikerin bin, möchte ich das Gen-Thema nur sehr oberflächlich und für alle möglichst verständlich anschneiden.

Ein Gen bezeichnet die einzelne Erbanlage für ein bestimmtes Merkmal (Fell). Die Ausprägung der Fellfarbe wird durch die sogenannte „Allele“ eines Gens bestimmt. Für jede Farbe gibt es mehrere Allele. Es gibt dominante Farb-Gene (durchsetzend) und rezessive Farb-Gene (zurücktretend, im Hintergrund). Eine Katze trägt zum Beispiel zwei Allele. Zum einen das dominante Allel B für schwarz und das rezessive Allel b für braun. Sie trägt also beide Farben in sich. Da aber das B für schwarz dominant ist, überdeckt es einfach das nicht dominante Allel b für braun – somit ist die Katze einfarbig schwarz. Kompliziert!

Welche Katzen bezeichnet man als Glückskatzen und warum sind sie fast immer weiblich?

Als Glückkatzen werden die Katzen bezeichnet, die drei Fellfarben besitzen. Sie tragen meist die Farben rot/orange und schwarz mit großen, scheckigen weißen Flecken. Ihnen wird nachgesagt, eine besondere Katzenpersönlichkeit zu sein. Oft werden sie als sehr selbstbewusst und „prinzessinnenhaft“ beschrieben. Über 90 % der Glückskatzen sind weiblich. Erstaunlich! Aber warum? Auch das hat mit den Genen und Allelen zu tun. Hier kommen nun aber auch noch die männlichen und weiblichen Chromosomen ins Spiel. Wie wir alle im Bio-Unterricht gelernt haben, haben männliche Säugetiere ein X – und ein Y Chromosom und weibliche Säugetiere zwei X – Chromosomen.

Glückskatze mit drei Fellfarben, Katzen Fellfarben

Glückskatze mit drei Fellfarben

Das rötliche Allel wird mit O bezeichnet. O ist das dominante Farb-Gen und steht in Verbindung mit dem weiblichen X-Chromosom. Das schwarze Allel wird mit o bezeichnet und ist rezessiv und für die nicht-rötlichen Stellen verantwortlich. Um nun eine Glückskatze zu werden, muss sowohl das O, als auch das o auf dem weiblichen X Chromosom ausgeprägt sein. Da Kater nur ein X Chromosom besitzen und das Y Chromosom nicht für die Farbgebung zuständig ist, ist die Mehrheit der Glückskatzen weiblich! Kater sind daher entweder rot getigert oder schwarz. Männliche dreifarbige Kater sind sehr, sehr selten. Sie werden mit zwei X und einem Y Chromosomen geboren und sind unfruchtbar.

Wann wird eine Katze einfarbig?

Sogenannte Tabby – Katzen sind Katzen mit einem gestreiften oder getigerten oder gestromten Fell. Sie tragen das Allel A für Agouti (Agouti bezeichnet ein bestimmtes Gen und steht für „mit Zeichnung“) in sich. Um einfarbig zu werden, muss das Muster durch das Allel Nonagouti ( a ) überdeckt werden. Tragen sie es in sich, wird die Katze einfarbig.

Fellfarben – Weiße Katzen

Komplett weiße Katzen entstehen aus einer Defekt-Mutation, die sich „Leuzismus“ nennt. Bei weißen

Weiße Katze mit zwei Augenfarben, Katzen Fellfarben

Weiße Katze mit zwei Augenfarben

Katzen mit dieser Mutation ist die Haut rosa und das darüberliegende Fell weiß. Das liegt daran, dass bei

diesem Defekt die Hautzellen, die für die Farbgebung zuständig sind, fehlen. Hier hat das Gen die dominante Allele W für Weißfärbung. Weiße Katzen haben oft blaue Augen. Sie können aber auch zwei unterschiedliche Augenfarben ausweisen. Als Nebeneffekt des W-Gens sind weiße Katzen ( vor allem die mit blauen Augen) leider oft taub, haben oft einen Sehdefekt oder/und leiden unter Gleichgewichtsstörungen.

Der Aberglaube um die schwarze „Unglücks-Katze“

Es kursieren viele Sagen und Geschichten um die schwarze Katze.

Im alten Agypten noch galt die Katze als heiliges Tier und wurde verehrt. In der Annahme, dass die Katze die Gottheit Bastet (Frau mit Katzenkopf) verkörpert, welche für Schönheit und Fruchtbarkeit steht, wurden viele Statuen in Form einer Katze ihr zu Ehren erbaut.

Das die Wertschätzung für die Katze in Europa umschlug, hatte mit dem Christentum zu tun. Die christlichen Geistlichen sahen die Katze als Abbild des Teufels an, weswegen sie gejagt und regelrecht ausgerottet wurden.

Schwarze Katze und der Aberglaube, Katzen Fellfarben

Schwarze Katze und der Aberglaube

Das speziell schwarze Katzen Unglück bringen sollen, könnte zu der Zeit zurück reichen, in der Karl König I in England regiert hat. Der verehrte seine schwarze Katze so sehr, dass er sie bewachen ließ. Ein Tag nach dem Tod der schwarzen Katze wurde der König verhaftet, was zu dem Glauben geführt hat, das schwarze Katzen Unglück bringen.

Hexe mit schwarzer Katze, Katzen Fellfarben

Hexe mit schwarzer Katze

Laut Legende konnten sich Hexen in schwarze Katzen verwandeln oder die Katzen waren Verbündete, was ebenso dazu führte, dass man diese fürchtete.

Die Kelten glaubten, dass schwarze Katzen ungezogen seien und Schlangen ins Haus bringen würden und bringen daher Unglück.

Früher glaubten Seeleute außerdem, dass schwarze Katzen an Bord Unglück bringen, wenn diese sich von dem Seemann abwenden – und Glück, wenn sie sich ihm nähert.

Und dann gibt es noch den Aberglauben, dass eine schwarze Katze, die von links kommt, Pech, Unheil und Unglück bringt – kommt sie aber von rechts, bringt sie Glück. Warum? Weil rechts einfach als die „bessere Seite“ gilt und links als die schlechte Seite. Daher bedeutet linkisch oder „link“ auch falsch oder schlecht. Und deshalb versuchte man früher auch noch Linkshänder auf Rechtshänder umzutrainieren. Verrückt!

Wie dem auch sei. Ich bin stolze Besitzerin einer schwarzen Katze und lebe schon seit 12 Jahren GLÜCKLICH mit ihr zusammen!!!

Somit beende ich diesen Beitrag mit einem passenden Zitat von Max O´Rell:

Ob eine schwarze Katze Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus.“

 


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