Wie bekomme ich meine Katze in die Transportbox?
Alle Katzenbesitzer kennen das Problem. Ein Umzug oder ein Tierarztbesuch steht an. Und es stellt sich die Frage: Wie bekomme ich meine Katze in die Transportbox? Allein schon der Gedanke daran erweckt in vielen von uns Katzenliebhabern das wahre Grauen. Und nicht nur in uns Katzenbesitzern. Sondern vor allem in unseren sonst sehr lieben Miezen selbst. Selbst junge und unerfahrene Katzen mögen es von Natur aus schon nicht, in einer kleinen Box eingesperrt zu sein. Da geht die Fehlprägung schon los. Der erste Kontakt mit der Transportbox auf dem Weg ins neue Zuhause war schon ein Akt und eine unschöne Erfahrung für das neue Familienmitglied.
Was also tun, um die Katze möglichst stressfrei in die Transportbox zu bekommen?
So früh wie möglich an die Transportbox gewöhnen
Schon im ersten Zuhause sollten die Kitten spielerisch an die Transportbox gewöhnt werden. Die Box sollte von Anfang an fester Bestandteil in der Wohnung sein, sodass die Kitten ständig damit in Kontakt kommen und sie als etwas ganz Normales ansehen. Die Box sollte zentral bei dem Kratzbaum, der Futterstelle, dem Sofa oder Bett seinen Platz haben und auch gerne mal den Standort wechseln. Die Kitten können so darin spielen, schlafen oder auch gefüttert werden.
Wenn das schon gut klappt, kann im nächsten Schritt mal das Gitter der Transportbox für kurze Zeit geschlossen werden, während sich eine Katze darin befindet. Man belohnt das Kitten in der Box mit einem Leckerchen oder Spielzeug und öffnet die Klappe sofort danach wieder. So merkt sie, dass nichts schlimmes passiert und sie nicht gefangen ist bzw. bleibt. Und Loben nicht vergessen!
Danach erhöht man die Verweildauer nach und nach und trägt die Katze in der Box einige Meter durch den Raum. Zum Beispiel von einem Zimmer ins Nächste und öffnet das Gitter wieder. Mit der Zeit kann man mit der Katze auch mal das Treppenhaus herunter gehen und wieder hoch bzw. ein paar Meter nach draußen zur Straße gehen und wieder rein. Immer nur kurze Momente. Die Katze wird merken, dass sie immer wieder nach Hause kommt und sie immer eine Belohnung erhält, wenn sie in die Box geht.
Im letzten Schritt muss sie längere Zeit darin verweilen. Kleine Spaziergänge oder kurze Autofahrten. Früher oder später wird die Zeit kommen, dass sie im Auto z.B. in eine Tierklinik oder auch nur zum Tierarzt fahren MUSS.
Was aber, wenn diese Phase der Transportbox-Gewöhnung schon versäumt wurde?
Geduld und üben, üben, üben – Wie bekomme ich die Katze in die Transportbox ?
Wenn deine Katze als Kitten nicht an die Transportbox gewöhnt wurde und sie vielleicht nur einmalig zum ersten Entwurmen/Impfen zum Tierarzt gebracht wurde, wird sie für gewöhnlich nicht so locker in die Transportbox gehen.
Das wichtigste ist wirklich, dass die Box fester Bestandteil in der Wohnung und für deine Katze wird. Zu oft machen wir den Fehler, die Box nach einem Tierarztbesuch wieder in den Keller oder in die Abseite zu verbannen und sie erst wieder heraus zu holen, wenn die Katze krank wird und ein Termin ansteht. Deine Katze weiß sofort, was da im Argen liegt. Auch, wenn sie die Box erstmal links liegen lässt. Lasse sie offensichtlich stehen.
Ich habe die Transportbox bei mir in den Kratzbaum integriert. Sie steht als „Schlafplatz“ und „Höhle“ mit ihrem Lieblingskissen auf einer Liegeplatte im unteren Bereich des Kratzbaumes. Ich habe die Box im Winter zwischenzeitlich mit einer Decke abgedeckt, sodass nur ein kleines Loch vorne offen ist und so zu einer warmen, dunklen Höhle umfunktioniert wurde, die sie gerne annimmt. Von Zeit zu Zeit stelle ich die Box an einen anderen Ort, damit meine Mieze keine schlimme Vorahnung bekommt, wenn ich die Box auf einmal bewege. Es ist für sie mittlerweile normal. Zwischendurch werfe ich ihr ein paar Leckerli hinein, die sie dann früher oder später auch frisst.
Du kannst die Transportbox auch in ein Spiel integrieren, sodass sie rüberspringen muss oder die Katzenangel in der Box jagen muss etc. Hauptsache, deine Samtpfote sammelt immer wieder gute Erlebnisse und Erfahrungen mit dieser Box.
Wenn sie freiwillig in die Box geht, dann mache ich immer mal wieder die Klappe zu, mal länger – mal nur ganz kurz und lobe sie dann. Und dann verfahre ich wie im oberen Abschnitt. Ich schleppe sie dann manchmal ein Stück vor die Tür, nach draußen oder auch mal ins Auto und fahre eine kleine Runde ohne das etwas passiert.
Sie soll einfach lernen, dass TRANSPORTBOX nicht zwangsläufig TIERARZT bedeutet! Sondern viel öfter bedeutet sie Spiel, Action, Ruhe und Belohnung in Form von Leckerli und gutes Loben!
Wie bekomme ich meine Katze in die Transportbox? Weitere Tricks und Hilfsmittel
6 Hilfsmittel und Tricks, um die Katze trotzdem in die Box zu bekommen
Wenn du all diese Dinge schon versucht hast und deine Katze partout nicht in die Transportbox will, sie jedesmal Panik bekommt oder sogar ausrastet, dann kann es wirklich schwierig werden.
Ich habe auch schon mit solchen Kandidaten zu „kämpfen“ gehabt. Und meistens war es tatsächlich ein Kampf. Oft mussten harte Geschütze aufgefahren werden, was für alle Parteien echt unschön und teilweise schmerzvoll war. Ich musste in letzter Zeit leider sehr oft zum Tierarzt mit meiner Miez, sodass sie momentan auch nicht ganz freiwillig hineingeht.
Es gibt aber einige Tricks, die du ausprobieren kannst. Dabei ist alles ein „Kann“ – kein „Muss“. Jede Katze und jeder Katzenbesitzer ist und reagiert anders.
Hilfreich ist auch, dass du die Box und Katze in einen Raum schaffst, wo wenig bis gar keine Fluchtmöglichkeiten bestehen. Wenn die Katze erst einmal unter das Bett flüchtet, hast du verloren!
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Katze in die Transportbox bekommen: Die schnelle „hinterlistige“ Methode
(meine momentane Lieblingsmethode): Es klingt so einfach – und manchmal ist sie es auch. Die Transportbox wird (evtl. in einem anderen Raum) unbemerkt von der Katze auf die rutschfeste Bettkante, Sofakante oder auf irgendeine andere rutschfeste Kante gestellt auf eine Höhe, bei der du deine Kratzbürste schnell „hineindrehen“ kannst und wo sie sich nicht vor der Box irgendwo festkrallen kann. Dann nimmst du deine Katze so auf den Arm, dass du sie auf eine Seite deiner Schulter drehst und sie in eine Richtung guckt, wo sie die Box nicht sehen kann.
Du gehst mit ihr zügig und ohne groß nachzudenken zur Box und OHNE ZU ZÖGERN drehst du sie SCHNELL im letzten Moment in die Öffnung der Box, sodass sie zu spät bemerkt, was da überhaupt mit ihr geschieht. Du drückst noch etwas nach und schließt sofort die Tür. Loben nicht vergessen, wenn es geklappt hat. Dieser Trick klappt bei meiner Katze super. Aber es muss beim ersten Mal klappen!
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Katze in die Transportbox bekommen: Die vorbereitende Methode:
Es gibt einige Mittel auf dem Markt, die deiner Katze dabei helfen, ruhiger und entspannter zu sein. Als Beispiel wären da Pheromon-Zerstäuber für die Steckdose zu nennen (z.B. von Feliway). Die synthetische Nachbildung des Wohlfühl-Duftes, die deine Katze über ihre Drüse am Kinn an ihre Umgebung (Stuhlbeine, Hand etc.) abgibt sorgt dafür, dass deine Katze vor dem Tierarztbesuch entspannter und relaxter wird. Das kann helfen, deine Katze besser in die Box zu bekommen. Dieser Zerstäuber muss allerdings schon einige Tage vorher angewendet werden und wirkt nicht kurzfristig.
Das Ganze gibt es auch als Transportspray. Du kannst die Box damit vorher einsprühen. Mit Glück geht sie so einfacher in die Box. Das Spray ist aber vor allem während des Transportes ein gutes Mittel, damit sie sich nicht so aufregt und entspannter auf dem Weg und beim Tierarzt ist.
Neben Pheromon-Steckern gibt es auch Stecker mit Katzenminze, die ebenfalls zu einer Entspannung beitragen sollen. Siehe nachstehendes Produkt:
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Bachblüten:
Ganz begeistert bin ich von Bachblüten. Ich war auch erst skeptisch, aber für meinen speziellen Fall wirken Bachblüten sehr gut zur Beruhigung. Meine Katze ist seit dem ausgeglichener und allgemein entspannter. Es gibt die sogenannten Rescue- / Notfalltropfen- oder globuli fertig zu kaufen oder du stellst dir geeignete Bachblüten selber zusammen bzw. lässt sie dir zusammen stellen. Zum Thema Bachblüten werde ich demnächst einen eigenen Artikel schreiben. Das würde hier den Rahmen sprengen.
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Einen neue Transportbox:
Es gibt Transportboxen, die auch von oben zu öffnen sind. Viele Katzenbesitzer finden dies einfacher, als von vorne. Einen Versuch wäre es wert! Die Transportbox sollte auch mindestens so groß sein, dass deine Katze darin stehen und sich problemlos drehen kann. Manche Boxen sind so klein, dass sie sich garnicht bewegen können. Dann ist klar, dass sie die Box hasst. Außerdem: Größere Box = größere Öffnung! Tipp: Lese zu diesem Thema auch gerne mal in meinem Beitrag Grundausstattung für Katzen – komplette Checkliste nach, worauf du bei der richtigen Transportbox noch achten musst. Dort findest du auch eine Transportbox-Empfehlung!
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Die Transportbox hochkant stellen mit der Öffnung nach oben:
Das ist ebenfalls eine bewährte Methode. Du stellst die normale Transportbox ohne Gitter hochkant mit der Öffnung nach oben auf und lässt die Katze einfach mit dem Hinterteil zuerst in die Box „plumsen“. Gitter griffbereit halten und sofort schließen. Evtl. trotzdem Handschuhe dabei anziehen, falls sie sich noch festkrallen möchte. Hier ist es außerdem ratsam, wenn du die Box irgendwo einklemmst, damit die Box nicht umkippen kann.
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Die Handtuch-Methode:
Wenn gar nichts anderes funktioniert und sie aber ganz dringend zum Tierarzt muss, dann gibt es nur noch die brachiale Handtuch-Methode, die allerdings auch nicht immer so einfach ist. Welche Katze lässt sich gerne in ein Handtuch einwickeln?! Am besten ist man zu zweit und bei ganz wilden Katzen trägt man Handschuhe und bedeckt seine Arme. Das Handtuch sollte groß genug sein, um die Katze komplett zu bedecken, sodass sie nichts mehr sehen kann. Dann schnell einwickeln und ab in die Box.
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Mobiler Tierarzt:
Solange es kein akuter Notfall ist, bei dem größere Gerätschaften benötigt werden, kannst du auch mal nach mobilen Tierärzten in deiner nähe googeln. Die kommen dann zu dir nach Hause gegen einen Aufpreis und behandeln dein Tier in seiner gewohnten Umgebung. Das habe ich bei meinem damals herzkranken Kater auch so gehandhabt. Denn bei einigen Krankheiten kann Aufregung das Todesurteil bedeuten.
Das wichtigste bei all den Methoden ist letztendlich, dass du selber ruhig und entspannt bist! Sobald du aufgeregt umher läufst, überträgst du diese Anspannung auf deine Katze. Viel Glück!
Lese-Tipp: Ein weiteres „Problem“, dass sicher viele Katzenbesitzer kennen. Deine Katze kratzt an Möbeln? In meinem Beitrag “ Katze das Kratzen an Möbeln abgewöhnen“ erfährst du hilfreiche Tipps und Hilfsmittel, um dieses lästige Verhalten deiner Katze abzugewöhnen. Da ein Kratzbaum dafür unerlässlich ist, kannst du im Folgebeitrag lernen, wie du deine Katze an den neuen Kratzbaum gewöhnen kannst.